Übungen und Lernstützen

für fortgeschrittene Lernende und Wiederanfänger

Was alles ist hier zu finden?

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 Landeskunde

 Übersetzungen


Richtig oder falsch

In jedem Satz gibt es einen Fehler. Kannst du ihn verbessern?

Ich war daran gewohnt, oft allein zu sein. Er sieht anders aus, wie seine Schwester. Ich bin nicht so tapfer, als du. Den Jungen, deren Freundin in unserem Haus wohnt, habe ich lange nicht gesehen. Das ist das Beste, das wir tun können. Klaus wird Sonntag eine Party geben, zu der er euch gerne einladet. Sagen Sie bitte Herrn Klein, dass er mich sofort anrufen wollte. Wenn eure Wohnung fertig wäre gebaut worden, hättet ihr einziehen können. Die Schüler sind dafür, die Ferien eine Woche zu verlängern. Es regnete jeden Tag, bis wir am Plattensee waren. Der Busfahrer hat wieder nicht auf die rote Ampel beachtet. Auf der Autobahn bei Salzburg hat sich in der Nacht zu Sonntag ein schwerer Unfall ereignet. Da es hier zu warm ist, gehen wir ins freie. Ich freue mich darüber, Sie bald wiederzusehen. Weil ich beschäftigt bin, ich kann heute nicht mitgehen. Judit hat ihren Freund zum Flugplatz fahren gekonnt. Das kann Ihnen nicht mitteilen werden. Zwar die Aufgabe kompliziert ist, werde ich sie lösen.
 

Ist das richtig gesagt?

  R F
1. Die Aufgabe wurde mit kurzen Worten umschrieben.
2. Das Auto riss mehrere Fußgänger um.
3. Ihr Kopf ist von dunklem Haar umgerahmt.
4. Wir umgingen den neuen Bauplatz.
5. Ich habe dich aus Versehen übergegangen.
6. Er hatte sich zu weit über das Geländer überlegt.
7. Er hat dem Kleinen eins überzogen.
8. Das kostet sie keinen Pfennig.
9. Mit solch einer Arbeit wird man nie fertig.
10. Morgen werde ich meine Schuld bezahlt werden.
11. Das ist das wenigste, was man von ihm verlangen kann.
12. Ich konnte nicht eher kommen.
13. Herr Professor Hartmanns Rede fand großen Beifall.
14. Lügen haben kurze Füße.
   


 
 

Lückentexte

Was fehlt in den Sätzen?

15. Es will nicht in seinen .......... hinein.
16. Es geht um ............ und Kragen.
17. Es ist schwer, auf den Knien zu ..........
18. Er hat ihn zum Zweikampf .................
19. Diese Arbeit ........... Geduld.
20. Er hat vergebens zu Gott um Regen ..........
21. Ob er der Täter ist? Nicht .......... hielt er sich verborgen.
22. Sein Vater hat ihm den Umgang mit mir .................
23. Das möchte ich mir .................. haben!
25. Er hat sie auf die Bahn ....................
26. Die Luft .............. den Schall nicht weit.
27. Das Kind wurde erst um 6 aus der Schule .............
28. Unsere Blicke sind sich zufällig .....................
29. Der Maler hat dich gut .....................
30. ......... die Hand zum Bunde!
31. Er hat mir hilfsreiche Hand ................
32. Auf meine Frage hin ............ er, er macht das.
33. Darauf konnte er nichts ....................
34. Ich habe ihm sofort .................: nein.
35. Da ................ sich ein Wunder.
36. Es ist ein Unglück .................
37. Wir versuchten den Skandal zu ..............
38. Es ist besser, der Versuchung ..............
39. Wie könnten wir dieser Krankheit ................?
40. Kannst du diese Frage .....................?

(entgegnen - erwidern - beantworten - versetzen, bitten - fordern - verlangen,
bringen - holen - tragen, begegnen - treffen, ereignen - geschehen, verbieten - sich verbitten,
leisten - reichen, ausweichen - vermeiden - vorbeugen, Kopf)
 
 
 

Kurze Texte mit Fragen

Lies den Text und antworte auf die Fragen!

1.
Wer künftig in seiner Mietwohnung nachts duschen oder baden möchte, sollte Tunlichts eine Uhr bei sich haben: Nach 30 Minuten wohltuender Körperhygiene - inklusive Ein- und Auslassen des Wassers - wird nämlich in einem Mietshaus aus einem "sozial angemessenen" Verhalten eine ordnungswidrige Ruhestörung, die mit einem Bußgeld geahndet werden kann. So jedenfalls entschied jetzt der Erste Senat für Bußgeldsachen am Oberlandesgericht Düsseldorf. In dem zugrundeliegenden Fall war ein Chirurg mit seinem Wohnungsnachbarn aneinandergeraten. Der Mediziner kam oft spät nach Hause und erfrischte sich mit stundenlangen nächtlichen Bädern.
Die dabei durch die dünnen Wände des Nachkriegsbaus dringende Geräuschkulisse weckte den Nachbarn regelmäßig auf. Er schaltete das zuständige Ordnungsamt ein. Der Chirurg bekam eine Geldbuße von 400 Mark. Zu Recht, meinten die Düsseldorfer Richter: Zwar könne niemandem verboten werden, nachts zwischen 22 und sechs Uhr in die Wanne zu steigen, doch müsse auf die Mitbewohner Rücksicht genommen werden. Nach reiflicher Abwägung kamen die Juristen zu dem Schluss, innerhalb von 30 Minuten könnten und müssten "alle mit der nächtlichen Körperpflege verbundenen Tätigkeiten" erledigt sein.

In welchem Fall müsste man mit der Uhr in die Wanne?

Wozu sollten 30 Minuten ausreichen?

Wie wird ein nächtliches Bad nach 30 Minuten bezeichnet?

Wie lief der konkrete Fall ab?

An wen wendete sich der Nachbar und mit welchem Erfolg?

Wie wurde das Urteil begründet?
 

2.
Der Gartenzwerg gehört genauso zum Bild Deutschlands wie Bier und Sauerkraut. Ein Wissenschaftler fand jedoch heraus, dass der beliebte Gartenschmuck der Deutschen seinen Ursprung in der Türkei hat. Die Urahnen der Gartenzwerge standen nicht in Deutschland, sondern in der Türkei. Dies hat der Kieler Soziologe Hans-Werner Prahl in 18 Jahren Forschungsarbeit herausgefunden. So habe um 1300 der Volksstamm der Kapadozier in der Zentraltürkei Bergbausklaven aus Stein nachgebildet, um deren "magische Kräfte" zu konservieren. Die Arbeiter seien kleine kräftige Pygmäen aus Schwarzafrika gewesen. Kaufleute hätten die Steinsklaven im 14. Jahrhundert nach Italien gebracht. 1420 tauchten erste meterhohe Figuren beim deutschen Adel auf. Im 16. Jahrhundert arbeiteten schon Manufakturen für den bürgerlichen Bedarf. Die Gartenzwerge wurden kleiner. 1820 begann ihre Massenerzeugung. Weltweit gibt es gegenwärtig rund 35 Millionen Gartenzwerge. Etwa jeder zweite steht in Deutschland, wo auch die meisten - jährlich etwa 1,5 Millionen - produziert werden.

Wer war der Erfinder der Gartenzwerge?

Wie alt sind die ersten Figuren?

Zu welchem Zweck wurden die Urahnen der Gartenzwerge angefertigt.

Wann tauchten sie in Europa auf?

Wann haben sie sich in der ganzen Gesellschaft verbreitet?

Wie ist Deutschland an der Erzeugung beteiligt?
 

3.
"Wir standen am Kartenständer vor einem Schreibwarengeschäft. Erst wollte ich keinen Kontakt zu ihm haben. Er wirkte so chaotisch", sagt Nadja. Thomas erinnert sich: "Ich habe einen Freund nach ihrem Namen gefragt, als sie weg war. Es war Liebe auf den ersten Blick." Bei dem Freund kamen sie sich näher. "Wir haben uns unterhalten. Er hat mir ein Eis spendiert." Thomas wollte zuerst nichts von seiner Liebe sagen. "Ich habe dann erzählt, dass ich ein Mädchen gutfinden würde. Sie hat es aber gemerkt und mich gefragt: Bin ich das? Da habe ich gestanden." Sie unternehmen nachmittags gerne etwas alleine. Abends treffen sie sich mit Freunden, weil sie sie auch nicht vernachlässigen wollen. Treffpunkt ist eine Kneipe oder ein Cafe, da tauschen sie ihre Probleme aus. Ihre Freundschaft halten sie für sehr wichtig, sie verlangt Ehrlichkeit, Hilfsbereitschaft und Offenheit. Man muss dem Partner vertrauen können, so lassen sie sich ihre Freiheit. Wenn sie sich aber nicht sehen, vemissen sie einander sofort. Manchmal streiten sie sich auch. Er ist schon mal Thema
des Streits, wegen seiner Lebensweise. Er hat oft die Schule geschwänzt. Jetzt will er aber den Hauptschulabschluss nachholen und eine Lehre machen. Nadjas Mutter war nicht so begeistert von dem Freund ihrer Tochter. Wenn er b eweist, dass er seine Lehre abschliesst, wäre sie sicher glücklicher.

Wie haben sie sich kennengelernt?

Wie stellte es sich heraus, dass es Liebe ist?

Was pflegen sie zusammen zu unternehmen?

Worauf basiert ihre Beziehung?
Warum streiten sie am meisten?

Wie hat diese Freundschaft ihr früheres Leben geändert?
 

4.
Verursachen Bürogeräte eine Flut von Hörschäden?
Im Bereich deutscher Büros sind 300.000 bis 450.000  Frauen gehörschädigenden Geräuschpegeln von Diktiergeräten ausgesetzt. Das schätzt das Zentralblatt Arbeitsmedizin in einem Bericht, der sich auf Praxis- und Laboruntersuchungen stützt.
Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz hatte bereits 1983 festgestellt, dass Diktiergeräte in der Regel eine extrem schlechte Tonqualität haben und im Ohr des Menschen Schallpegel zu erzeugen vermögen, die über dem Lärm startender Flugzeuge in unmittelbarer Nähe liegen können.
Durch eine rechtzeitige Untersuchung vor 9 Jahren  hätte  gesundheitlicher Schaden abgewendet  werden  können, da bei sachgerechter Gestaltung der Arbeit und der Arbeitsräume sowie bei richtiger Auswahl der Geräte eine schädigungsfreie Benutzung möglich gewesen wäre.
Jetzt seien die Betriebe gefordert, umgehend die notwendigen Schutzmassnahmen für ihre Arbeitnehmer zu ergreifen. vordringlich müsste am Arbeitsplatz der Umgebungslärm bekämpft werden, der die Mitarbeiter zwinge, hohe Lautstärken einzustellen. Geräte mit hoher Wiedergabequalität seien eine weitere Möglichkeit, Hörschäden zu verhindern.
 

5.
Langlebige deutsche Mythen und die deutschen Realitäten
"Die müssen erst mal lernen, richtig zu arbeiten!" Es geht zuweilen selbstgefällig, ja überheblich zu unter deutschen Dächern, wenn über die Lage im Osten gesprochen wird. Auch in offiziellen Kreisen rümpft man über die "mangelnde Produktivität" die Nase. Gemeint ist das gleiche: Die im Osten sind lange nicht so fleißig wie wir, die sollen nicht klagen, sondern arbeiten. Für Westdeutsche ist diese Erklärung von doppeltem Vorteil.
Einmal entlastet er uns von der totalen
Verantwortung für den ostdeutschen Problemberg - gleichzeitig klopfen wir uns selbst auf die Schulter. Denn je düsterer die Verhältnisse drüben, je mühsamer das Umdenken dort, desto glänzender erscheint das Erreichte hier. Endlich gibt es wieder eine Bestätigung für den westdeutschen Fleiß. Da blinkt er wieder auf, der Mythos von der (west)deutschen Leistungskraft - und der "alte" Bundesrepublikaner schreitet noch ein bisschen stolzer einher.
 

6.
Wie Werbefotografen den Lesern von Hochglanzmagazinen appetitlich-üppige Gerichte servieren
Das Steak liegt noch in der Pfanne, umgeben von feinschäumendem Fett und glänzenden Speckwürfeln, die knusprig-gebräunte Kruste und die rosafarbene Anschnittsstelle signalisieren dem Gourmet "Genau richtig!".
Daneben der Salat: Grünweiße Blätter, Kräuterstiele und Zuckerschoten erscheinen transparent und frisch, von den somerroten Tomaten perlen winzige Tautröpfchen - Vitamine und Gesundheit in Hülle und Fülle. Vom benachbarten Kartoffelgratin steigt der Dampf in eben noch erkennbaren Schwaden in die Luft. Man möchte probieren, zubeißen, genießen. Doch der so angenehm sensibilisierte Nasen-Gaumen-Magen-Trakt des Betrachters wird enttäuscht - das appetitlich-üppige Mahl ist nur ein Stück Papier, täuschend echt wiedergegeben von der Kamera des Food-Fotografen. "Es gilt, Geruchs- und Geschmacksnerven über das Auge zu erreichen, denn mit diesem Organ essen wir nun mal zuallererst", erläutert Klaus Ohlen.
 
 

7.
Zahnärzte: Süßes "stoßweise" naschen
Um Zahnschäden durch Zucker zu verringern, empfehlen Zahnärzte "stoßweises Naschen von Süßigkeiten. Eine im Nu verspeiste Tafel Schokolade sei für die Zähne gesünder als das über den Tag verteilte Essen kleiner Zuckermengen, sagten Experten auf der fünften Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung in erlangen. Rund 400 Mediziner und Naturwissenschaftler diskutierten unter anderem zahnerhaltende Maßnahmen im Milchgebiss. Die DGZ hat sich darüber hinaus für das umstrittene Amalgam als Füllmaterial ausgesprochen. "Quecksilbervergiftungen durch Amalgamfüllungen sind nicht möglich, da deren Werte unterhalb der toxikologischen Schwelle liegen", hieß es.
 

8.
Ein Stückchen Käse hilft gegen Karies
Wer Karies vorbeugen will, sollte nach dem Genuss von Süßigkeiten noch ein Stück Käse essen. Das Milchprodukt, so bestätigte Zahnmediziner Maiwald von der Rostocker Universität, wirkt der durch den Zucker ausgelösten zahnschmelzschädigenden Säurebildung im Mund entgegen. Das Käsearoma fördert laut Maiwald die Speichelbildung. Der Speichel und das im Käse enthaltene Kalzium neutralisieren die schädliche Zuckersäure.
 
 

9.
Stichwort: Tag der Arbeit
Der "Tag der Arbeit" wird seit mehr als 100 Jahren weltweit begangen. Am 1. Mai 1890 gingen erstmals Arbeiter auf die Straße, um gegen ihre soziale und politische Benachteiligung zu protestieren. Die Vorgeschichte der Mai-Feiern war blutig. Ein Streik amerikanischer Arbeiter im Mai 1886 endete in einer umstrittenen Polizeiaktion mit 17 Toten und über 100 Verletzten. In der "Neuen Welt" wurde zum Gedenken an dieses Ereignis erstmals der Tag der Arbeit gefeiert, der dort jeweils am ersten Montag im September mit Picknicks und Paraden begangen wird. Durch den sozialen und wirtschaftlichen Wandel haben sich die Parolen und der Charakter der Mai-Feiern geändert. Zunächst stand die Forderung nach dem Achtstundentag und einem Verbot der Kinder- und Frauen-Nachtarbeit im Mittelpunkt. Heute sind im Westeuropa Abbau von Arbeitslosigkeit, höhere Löhne und Gehälter, aber auch Frieden und Abrüstung zentrale Anliegen. Nach dem politischen Wandel im Ostblock wurde dort auf die verordneten Jubeldemonstrationen verzichtet.
 
 

10.
Umfrage bei Kindern: "Laute" ist gleich "gute" Musik
Bei der Frage nach Sinn und Zweck von Musik sind die Ansichten so unterschiedlich wie die Musik selbst. Während ein 10jähriger schlicht erklärt, "bei Musik laufe ich weg, weil mein Vater Musiklehrer ist. Da wird man von Musik eingequetscht", meint eine 15jährige: "Musik hat für mich Flügel. Bei Musik denke ich immer an Liebe." Einig dagegen sind sich alle darin, dass es beim Pop auch laut hergehen muss.
"Power, das ist es. Es muss was Riesiges rauskommen aus der Tüte, nur dann verstehe ich darunter Musik", meint ein 15 Jahre alter Gymnasiast. Das Schimpfen der Eltern nimmt er gelassen in Kauf. Für viele ist Musik einfach zum abreagieren da. "Ich könnte ohne Musik nicht durchs Leben kommen. Wie sollte ich sonst die Ermahnungen meiner Eltern und das Gequatschte meiner Lehrer verkraften" - fragt ein 13jähriger Realschüler.
 

11.
Schneewittchen und das Spessartmuseum
Zur Sammlung des Lohrer Museums gehört ein Prunkstück, das gerne als das "Spieglein, Spieglein an der Wand" aus Grimms Märchen "Schneewittchen" ausgegeben wird. Als jenes Zauberrequisit, das der bösen Stiefmutter auf die Frage nach der Schönsten im ganzen Land uncharmante Antworten gegeben haben soll. Sie glaubte dem sprechenden Spiegel und sann auf Mord an Schneewittchen. In der Spessartstadt glaubt man sogar, dass Schneewittchen, die Stiefmutter und die sieben Zwerge hinter den sieben Bergen tatsächlich gelebt haben:
Schneewittchen soll als Maria Sophia Margaretha Catharina, Freifräulein von Erthal im Lohrer Schloss aufgewachsen und über sieben dem Namen nach bekannte, rund 500 Meter hohe Berge ins Biebertal gelaufen sein. Es passt so schön, dass dort Kinder in den Erzbergwerken arbeiteten - damit wäre die Erklärung für die Zwerge gefunden. Der gläserne Sarg könnte ein Meisterstück aus den umliegenden Glashütten sein, und die glühenden Pantoffeln für die neidische Königin, so setzt man die Beweiskette fort, seien wohl im oberen Hammerwerk von Lohr geschmiedet worden.
 
 

12.
Immer mehr Väter erziehen ihre Kinder allein
Kinder kriegen ist nicht schwer - Vater sein dagegen sehr. Das wissen hauptsächlich alleinerziehende Väter, und das sind knapp 200 000 bundesweit. Sie leben in der Regel mit einem Kind zusammen, manche mit zweien, weniger mit mehreren. Fest steht, dass es immer mehr werden und dass in den letzten Zeiten immer mehr Familiengerichte dazu neigen, bei der Sorgerechtsvergabe das herkömmliche Rollenverständnis zu übersehen, nach dem ein Kind zuerst zur Mutter gehört, und statt dessen objektiv erforschen: Wo hat das Kind die besseren Lebensumstände und Entwicklungsmöglichkeiten?
 
 

13.
Deutschland auf der Expo '92
Der deutsche Pavillon auf der Weltausstellung 1992 im südspanischen Sevilla zeigte Teile der Berliner Mauer als Beispiel für die jüngste Vergangenheit des Landes. Das kündigte der Deutsche Generalkomissar für die Expo '92 vor der Presse an. Zwei echte Mauerstücke zum Anfassen mit stilisierten Teilen des Brandenburger Tors sollten dem Besucher das historische Ereignis der Wiedervereinigung nahe bringen. Der Pavillon wurde so gestaltet, dass der Besucher wie bei einem Theaterstück Erlebnisstationen durchlaufen konnte.
Das Gesamtkonzept des deutschen Pavillons trug die Titel "Visionen" und "Impressionen" und sollte Vorstellungen einer lebenswerten Zukunft ebenso vermitteln wie Eindrücke aus Vergangenheit und Gegenwart. Die vier Hauptthemen der deutschen Beteiligung waren "Stadt und urbanes Leben", "Natur und Umwelt", "Entdeckungen und Erfindungen" sowie "Der Traum vom Fliegen". An diesen Traum erinnerte die Nachbildung des Zeppelins, der 1929 in Sevilla vor seiner Weiterfahrt nach Südamerika landete.
 
 

14.
Unser "tägliches Brot"
Das Brot, genauer gesagt das Getreide, steht am Anfang unserer Kulturgeschichte. Der Getreidebauer kennzeichnet die entscheidende Wende vom Nomadentum zur Sesshaftigkeit. Der Mensch lebte, nachdem er sesshaft zu werden begann, zunächst vom Getreidebrei, den er später auf heißen Steinen trocknete und erst dann auf im Feuer erhitzten Steinen gebacken hat.
Schon in der Altsteinzeit vor mehr als 10.000 Jahren gab es Wildgräser, deren Samen sich der Mensch als Nahrungsmittel nutzbar machte und daraus im Laufe der Jahrtausende die heutigen Getreidearten züchtete. Jede Kultur hat ihr eigenes Getreide: die ostasiatische den Reis, die amerikanische den Mais, Afrika die Hirse, der Vordere Orient und Europa den Roggen und den Weizen.
 

15.
Second-hand-Läden immer beliebter
Ob Diplomatengattin oder Anwältin, Kunstkritikerin oder Schauspielerin - seit fast zwei Jahrzehnten zieht "Second hand" Frauen aus allen Schichten magisch an. Das verwundert kaum. Welche Frau freut sich nicht diebisch, wenn sie eine elegante Abendrobe, die sie in einer Boutique für unerschwingliche 1200 DM bewundert hat, plötzlich für 600 DM ergattert? Oder: Welche Mutter ist nicht froh, wenn sie die vierjährige Tochter von Kopf bis Fuß für 50 DM einkleiden kann? So geschehen unlängst in Bonn. Im Laden hätte die Kundin für Kleid, Mantel, Söckchen und Schuhe über 200 DM auf die Theke blättern müssen.
Was bewegt Frauen, Kleider aus zweiter Hand zu kaufen? "Das ist einmal das Finanzielle - man kann getragene Kleidung, die immer noch sehr gut ist, billig kaufen." Zwei weitere Vorteile schätzt Doris Heyl (42 Jahre alt, Mutter von zehn Kindern) mit vielen Stammkunden an Second-hand: Einmal gefällt ihr die lockere Atmosphäre. So haben die Inhaberinnen der Läden meist gar nichts dagegen, wenn die Kinder mit den in Komission gegebenen Artikeln im Laden herumtoben. Viele richten Spielecken für den Nachwuchs der Kunden ein. Außerdem kommt man schnell mit anderen Frauen ins Gespräch.
 

16.
Wie sich Todesfälle bei einer Narkose vermeiden lassen
Durch Narkose kommen jährlich ebenso viele Menschen ums Leben wie bei einem Jumboabsturz. Das Narkoserisiko wird unter den Experten unterschiedlich hoch eingeschätzt: es liegt gegenwärtig bei einem Todesfall pro 10.000 bis 20.000 Narkosen. Dabei herrscht Übereinstimmung unter ihnen, dass weniger das Alter des Patienten das Risiko für einen Zwischenfall erhöht. Die Gefahr steigt eher mit der Zahl der zusätzlichen Erkrankungen,  an  denen  der  Patient
leidet, wie Herz-Kreislauf-Leiden, Leberschäden, Medikamentenabhängigkeit. Der Risikofaktor "Mensch" spielt bei Narkosezwischenfällen die wichtigste Rolle. Dies gilt für den Patienten wie für den Arzt. Rund 70 Prozent aller gefährlichen Situationen sind auf menschliches Versagen zurückzuführen. Erst in zweiter Linie sind Defekte an den Narkosegeräten ausschlaggebend. Nur dann werden Fehler bei der Beatmung und der daraus folgende Stoffmangel als Todesursache angeschuldigt.
 
 

Modalverben

Verb Bedeutung Beispielsatz
sollen Aufforderung
Rat, Befehl
moralische Pflicht
"es schickt sich"
Möglichkeit in Fragen
im Bedingungssatz
statt angeblich
Soll ich lesen? Worauf soll er aufpassen? 
Du solltest mal nachdenken.
Du sollst deine Eltern ehren.
Das solltest du lieber nicht tun.
Sollte das wirklich unheilbar sein?
Sollten sich die Provokationen fortsetzen, so werden wir ...
Er soll klüger sein, als er aussieht. 
In Italien soll wieder ein schweres Erdbeben gewesen sein.
müssen Zwang
Entscheidung
Notwendigkeit
Wahrscheinlichkeit
Hier musst du dein Auto anhalten. 
Ich muss jetzt gehen.
Um zu wissen, muss man lernen.
Er lügt: Das muss sich irgendwie anders zugetragen haben.
brauchen schwaches "müssen"
Verneinung
mit Substantiv
Du brauchst es mir nur zu sagen.
Er braucht nicht mitzugehen.
Ich brauche noch Zeit. 
können Fähigkeit, Wissen
imstande sein
Möglichkeit
Erlaubnis
es ist möglich
Kannst du schwimmen/Englisch?
Ich kann nichts mehr (essen). 
Kannst du mitkommen?
Mutti sagte: du kannst mitgehen.
Er kam heute nicht, er kann weggefahren sein.
dürfen Erlaubnis
Wahrscheinlichkeit
Höflichkeit
Du darfst heute nicht ins Kino gehen.
Das darf nicht wahr sein. 
Das dürfte allen bekannt sein. 
mögen Lust haben zu etw.
Vermutung, Hoffnung
Möglichkeit, Wunsch
Erlauben, lassen
Höflichkeit, Schwäche
Ich mag das nicht.
Wo möge er das gehört haben?, Möchte er doch noch kommen! 
Mag kommen, was da will!, Mag sein!, Er mag wollen oder nicht, er muß es tun.
Mag er doch gehen, wohin er will.
Er sagte, ich möge ihm helfen. Wer mag das wohl sein? 
wollen Willen, Absicht
Aufforderung
Zurechtweisung
Zukunft
Höflichkeitsform
Notwendigkeit (Passiv)
Behauptung 
Er will, daß ich mitgehe. 
Wir wollen gehen! 
Das will ich nicht gehört haben.
Wir wollen sehen! 
Man wolle,bitte, darauf achten, ...
Die Blume will täglich gegossen werden.
Er will dich gestern gesehen haben., Und dann will es niemand gewesen sein.


 

Was weisst du über Witze?

A) Witze entstehen oft durch Mißverständnisse, die meistens auf die Mehrdeutigkeit einzelner Wörter oder
     Sprechsituationen zurückzuführen sind. Z.B.

Wort Bedeutung Beispielsatz
Absatz (4) 1) Unterbrechung (megszakítás)
2) Ablagerung  (üledék)
3) Abschnitt (bekezdés)
4) am Schuh (cipôsarok)
Sie arbeiten absatzweise, also durch Absätze unterbrochen.
Das Gestein entstand durch Absatz.
In diesem  Gesetzestext gibt es viele Paragraphe und Absätze.
Ich mag Schuhe mit hohen Absätzen nicht.
Abzug (3)   
Bad  (2)    
Bauer (3)  
Blume (3)  
Brücke (4)    
Bund (4)    
Decke (3)  
Geschoss (2)    
Hahn (3)    
Läufer (3)    
Note (3)  

 
 
 

 

B) Metaphern sind oft zusammengesetzte Wörter, die man im übertragenem Sinn verwendet, ohne der Grundbedeutung nachzudenken. Und das ist auch besser so... Warum?


 
 
 
 
 
 
 
 
 

 


 

Direkte und indirekte Rede

1.
Am 21. Juli dieses Jahres wurden die Polizeibeamten Bauer und Wolf in die Wohnung des Kaufmanns M. gerufen, der zusammen mit seiner Frau Opfer eines brutalen Überfalls geworden war. In der späteren Gerichtsverhandlung werden auch die beiden Polizeibeamten als Zeugen vernommen, da sie als erste an den Ort des šberfalls gekommen waren. Sie berichten folgender Weise:
 

Polizist Bauer Polizist Wolf
Als wir um 20.27 in die Wohnung des Kaufmanns M. kamen, saß Frau M., aus einer Kopfwunde blutend, auf dem Sofa im Wohnzimmer. Sie sagte zu uns: ""Wir sind überfallen worden. Mein Mann und ich saßen gerade beim Abendessen, als es an der Tür schellte. Ich ging hin und öffnete. Da standen zwei vermummte Männer mit vorgehaltenen Pistolen. Als sie mich in das Wohnzimmer schoben, sagte ich zu meinem Mann: 'Du, guck mal, das soll ein Überfall sein!' Da ist mein Mann durch die offenstehende Terrassentür gesprungen; und als ich auch fliehen wollte, bin ich von einem der beiden niedergeschlagen worden."  Und da zeigte sie auf ihre Kopfwunde.  Als wir etwa 20 Min. nach acht in die Wohnung des Herrn M. kamen, saß Frau M. im Wohnzimmer auf dem Sofa. Sie blutete stark aus einer Kopfwunde. Sie zeigte auf die Wunde und sagte, sie seien überfallen worden. Ihr Mann und sie hätten gerade beim Abendessen gesessen, als es an der Tür geschellt habe. Sie sei hingegangen und habe geöffnet. Da hätten zwei vermummte Männer mit vorgehaltenen Pistolen gestanden. Als diese sie in das Wohnzimmer geschoben hätten, habe sie zu ihrem Mann gesagt, er solle mal gucken, das solle ein šberfall sein. Da sei ihr Mann durch die offenstehende Terrassentür gesprungen; und als sie auch habe fliehen wollen, sei sie von einem der beiden niedergeschlagen worden.
Direkte Rede Indirekte Rede
(wir)  sind überfallen worden
(mein Mann und ich)  saßen,  (  ) schellte, (  ) ging hin, 
(  ) öffnete, ( ) standen, (   ) schoben, (   ) sagte, (   )    guck, (   )   soll sein, (  )  ist gesprungen, (  ) wollte fliehen, (  ) bin niedergeschlagen worden 
(sie)  seien überfallen worden
(ihr Mann und sie) hätten gesessen

 

 
 

 
 
 
 
 

 

Direkte Rede Indirekte Rede

Auch am Freitag sind bei der Berliner Polizei und den Berliner Verkehrsbetrieben gefälschte Fahrscheine abgegeben worden. Die gefälschten Sammelfahrkarten, 
die vermutlich im Offsetflachdruckverfahren hergestellt wurden, waren zusammen mit einem Flugblatt, in dem der "Nulltarif" propagiert wird, in Hausbriefkästen vieler Berliner Stadtbezirke geworfen worden. Mit der Ermittlung der Täter ist die Staatsschutzabteilung bei der Berliner Polizei beauftragt. Trotz einer ausgesetzten Belohnung 
von zehntausend Mark konnten die Fälscher noch nicht ermittelt werden. Bisher gelang lediglich die Festnahme 
von drei Händlern, die die Fälschungen Fahrgästen zum halben Preis anboten.
Ein Sprecher der Berliner Polizei teilte mit: 
Auch am Freitag seien bei der Berliner Polizei und den Berliner Verkehrsbetrieben gefälschte Fahrscheine abgegeben worden.
 
 
 
 
 
 
 

 


 

Die Wiedergabe von etwas Erdachtem durch Konjunktiv II
 

Potentialis ohne Aussage über die Verwirklichung Konj.II der Gegenwart
(Konj.II des Futurs)
Realis Verwirklichung grundsätzlich möglich Ind. des Präsens (Futur I)
Irrealis  Verwirklichung nicht 
(mehr) möglich 
Konj.II. der Vergangenheit
(Konj.II des Futurs II)


 

a) Wenn ich Geld habe, (dann) kaufe ich mir ein Auto.
b) Wenn ich Geld hätte, (dann) kaufte ich mir ein Auto.
c) Wenn ich Geld haben würde, (dann) würde ich mir ein Auto kaufen.
d) Wenn ich Geld gehabt hätte, (dann) hätte ich mir ein Auto gekauft.

Welches ist die Aussage, Buchstabe und Modus,
die von einer nicht mehr zu verwirklichenden Möglichkeit spricht?

die von einer grundsätzlich realisierbaren
Möglichkeit spricht?

die nichts darüber sagt, ob die gedachte
Möglichkeit realisierbar ist oder nicht?

die zwar offen läßt, ob die gedachte
Möglichkeit realisierbar ist, diese
Möglichkeit aber in die Zukunft weist?