Schüleraustausch Zurück

Der deutsche Zug am Karinthy-Gymnasium pflegt Kontakte mit vielen Schulen in Deutschland. Und sehr oft befinden sich dort Schüler zu einem Einzelaustausch oder mit einer Austauschgruppe an den verschiedensten Orten.

Aus diesen Kontakten ragen die Schüleraustauschfahrten nach Frankenthal (Rheinland-Pfalz) und Babenhausen (Hessen) besonders hervor. Mit Babenhausen besteht eine sehr gute Zusammenarbeit bereits seit 10 Jahren.



Der Gastlehrer Gerhard Dorn berichtet über eine besondere Form des Schüleraustauschs, die man an dem Karinthy-Frigyes-Gymnasium zu entwickeln versucht:

An unserem Gymnasium existiert seit 3 Jahren ein spezieller zweisprachiger Zug, der im Moment auf vier Klassenstufen von insgesamt 65 Schülern besucht wird. Das Besondere an diesem Zug ist, daß die Schüler neben einem äußerst intensiven Deutschunterricht auch in ganz normalen Sachfächern wie zum Beispiel Geschichte und Geographie in deutscher Sprache unterrichtet werden. Einigen dieser Schüler versucht nun die Schule die Möglichkeit zu verschaffen, ihre Sprachkenntnisse im deutschen Sprachraum vertiefen und intensivieren zu können.

In Kontakten mit deutschen Schulen ist es mehrfach gelungen, daß in Deutschland eine Familie gefunden wird, die den jungen Ungarinnen und Ungarn nach Möglichkeit kostenlose Unterkunft und Verpflegung gewährt. Die Gastfamilien haben aber keinerlei Rundumbetreung zu leisten, da nur solche ungarischen Schüler an diesem Programm teilnehmen, von denen neben gutem Benehmen auch ein hohes Maß an Selbständigkeit erwartet werden kann.

Die bei normalen, im Klassenverband stattfindenden Schüleraustauschprogrammen oft feststellbaren sprachlichen Hindernisse existieren bei dieser "Einzelverschickung" im allgemeinen nicht, da die ausgewählten Schüler sich auf einem für ihr Alter erstaunlich hohen sprachlichen Niveau bewegen - ein Ergebnis des intensiven Unterrichts im zweisprachigen Zug. Im Rahmen dieses Programms erlebten zwei Schülerinnen eine besonders tiefe Form der Begegnung und des internationalen Austausches:

Ungarische Schüler, die für 3-4 Wochen nach Deutschland gehen möchten, müssen sich verpflichten, für den gleichen Zeitraum auch einen deutschen Gast in Ungarn aufzunehmen. Von diesem Angebot wird von deutscher Seite allerdings kein Gebrauch gemacht. Anders war es im Fall der 14jährigen Rebekka Deiringer vom Bildungszentrum Bodnegg in der Nähe des Bodensees. Sie und ihre Familie hatten sich bereit erklärt, eine ungarische Schülerin aufzunehmen. Rebekka nützte aber die Gunst der Stunde und kam in ihren Pfingstferien 3 Wochen ans Karinthy-Gymnasium. Ihre ungarische Partnerin war die bald 15 Jahre alte Zsófia Szarvassy, Schülerin des 1. Jahrgangs im zweisprachigen Zug. Rebekka machte es keinerlei Schwierigkeiten, sich in ihrer neuen ungarischen Klasse zurecht zu finden. Sie beteiligte sich rege am Unterricht und zeigte auch ein Interesse an ungarischer Geschichte und an der schweren ungarischen Sprache. Besonders beeindruckt war Rebekka von der Disziplin und dem Fleiß, mit dem sich die meisten ungarischen Schüler ihren schulischen Aufgaben widmen - ganz im Gegensatz zu Deutschland. Der herzliche Umgangston innerhalb der Familie Szarvassy hatte es ihr ebenfalls angetan. Sie sparte aber auch nicht mit Kritik, z.B. an dem schlimmen Zustand vieler Gebäude in Budapest.

Sollte ein Leser irgendwo in Deutschland Interesse daran haben, im Rahmen dieses Programms einen ungarischen Schüler oder eine Schülerin aufzunehmen, so kann man sich an die Deutschlehrer des Karinthy-Gymnasiums, Thököly u. 7, 1183 Budapest wenden oder E-Mail an Frank, Gabriella.