"1993 - ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des Gymnasiums am Südrand von Budapest. Gründung eines zweisprachigen deutschen Zuges. Das klingt einfach - aber was braucht es nicht alles, um ein richtigen Zug zusammenzustellen?

Zuerst natürlich eine Lokomotive, die alles in Bewegung setzt und dann in Bewegung hält, die bremst und beschleunigt, pfeift und hupt und dann einfach wieder still zieht. Eine langjährige Deutschlehrerin am Karinthy-Gymnasium war die ideale Lokomotive, um ein solches Vorhaben zu starten. Natürlich besteht ein Zug nicht nur aus einer Lokomotive. Es braucht auch die Wagen. Diese wurden von den Kolleginnen im Fach Deutsch eingerichtet, so daß bald die ersten 17 Reisenden zusteigen konnten. Ein wenig verunsichert schienen sie zu sein, als sie auf den neuen Sitzen Platz nahmen. Fahrkarten hatte man gekauft. Aber wohin würde die Reise gehen?

Vier Jahre später sind sie fast angekommen - und niemand ist ausgestiegen. Viele steile Berge waren zu überwinden, manche trocken staubige Strecken. Es war keine Fahrt im bequemen Inter-City, eher ähnelte die Reise den Eisenbahnen, die den Wilden Westen eroberten. Augenblicke des Zweifels, Phasen der Entbehrung - all das liegt bald hinter der Reisegesellschaft, wenn sie am Pazifik angekommen sind, dessen Überquerung das nächste Ziel ist."